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Tim Nau

Blätterrauschen - Kosmos

Blätterrauschen – Jahreszeiten im Wald

„Blätterrauschen – Jahreszeiten im Wald", bei Kosmos erschienen, ist ein Roll&Write Spiel für 2 bis 6 Spieler von Paolo Mori.


Wir durchstreifen den Wald, in dem alles in einem wandelnden Kreislauf eingebunden ist, der sich von Jahreszeit zu Jahreszeit unterscheidet. Auf dem thematisch passenden Spielblatt notieren wir unsere Entdeckungen.

Ein Blick in die Spieleschachtel

In der kleinen Spieleschachtel befinden sich lediglich die zwei Würfel und ein 200-Seiten umfassender dicker Block, der 50 Blätter je Jahreszeit umfasst.

Die Anleitung ist gut geschrieben und lässt keine Fragen offen.

Das Spielsystem

Zunächst entscheidet man sich gemeinsam für eine der vier Jahreszeiten. Auf die Unterschiede gehe ich später noch kurz gesondert ein. Für die erste Partie empfiehlt die Anleitung, sich für den Frühling zu entscheiden. Jeder Mitspieler erhält nun ein entsprechendes Blatt und die beiden Würfel werden bereitgelegt. Der Startspieler sucht sich als erstes ein Startfeld aus. Im Uhrzeigersinn wählen alle Spieler nun ebenfalls ein anderes Startfeld und schon kann das Spiel losgehen.

Bis auf das Würfeln, werden anschließend alle Aktionen parallel durchgeführt.

Nach dem Wurf zeichnet jeder Spieler ein Gebiet der entsprechenden Größe auf seinem Blatt ein. Die Größe ergibt sich anhand der auf den beiden Würfeln zu sehenden Blätter. In der ersten Runde muss sich das Startfeld innerhalb des eingezeichneten Gebiets befinden. Anschließend muss ein neues Gebiet immer an ein bereits existierendes Gebiet angrenzen. Kann oder möchte ein Spieler einen Wurf nicht eintragen, so ist dies ein Fehlwurf. Jeder Fehlwurf kostet allerdings drei Minuspunkte und es können maximal 6 Fehlwürfe eingetragen werden. Auf jedem Würfel gibt es auch eine Wolke, in der sich die Blätter befinden. Zeigt ein Würfel eine Wolke, so gelten für jede Jahreszeit gesonderte Bedingungen.

Nachdem das Gebiet eingezeichnet wurde entscheidet sich jeder Spieler für ein Symbol in diesem Gebiet, kreuzt es an und wertet es anschließend. Die Wertung erfolgt im Wertungsbereich auf eurem Blatt. Hier kreuzt ihr einfach für jedes gerade angekreuzte Feld einen Kreis neben dem entsprechenden Symbol an. Die Anzahl der Kreise limitiert die Ankreuzmöglichkeit. Allerdings kam es in meinen Partien, zumindest bis dato, nicht vor, dass jemand mehr Kreise ankreuzen wollte, als zur Verfügung stehen.

Vor der Weitergabe der Würfel an den nächsten Spieler kann dann jeder entscheiden, ob er aussteigen möchte. In diesem Fall nimmt er am Spielgeschehen einfach nicht weiter teil.

In jedem Spiel steht euch ein Joker zur Verfügung. Im Frühling und Sommer dürft ihr das Ergebnis des grünen Würfels selbst wählen und im Herbst und Winter das Ergebnis des weißen Würfels. Sollte eine Wolke gewürfelt worden sein, greift dieser Effekt dennoch. Ihr ändert folglich nur die Zahl des entsprechenden Würfels.

Das Spiel wird fortgesetzt, bis kein Teilnehmer mehr weiterspielen kann oder will.

Nun erfolgt die Punkteberechnung anhand der Wertungsübersicht.


Die unterschiedlichen Jahreszeiten

„Blätterrauschen“ vereint quasi 4 Spiele in einem, da es sich in jeder Jahreszeit um komplett andere Symbole dreht und man sich immer auf andere Wertungsgegebenheiten einstellen muss.

So kann eine Flussüberquerung im Herbst, aufgrund des starken Niederschlags nicht stattfinden, wohingegen im Winter eine Flussüberquerung mit einem Pluspunkt „belohnt“ wird. Im Frühling wiederum gibt es einen Minuspunkt für eine Überquerung wohingegen der Fluss im Sommer ausgetrocknet ist und es weder Plus- noch Minuspunkte gibt.

Die einzelnen Symbole sind sehr schön auf die Jahreszeiten angepasst. So gibt es, zum Beispiel im Sommer Moskitos, wohingegen es diese im Winter nicht gibt und sich hier Schneefuchs und Elch die Ehre geben.

Die optimale Spieleranzahl

Konzipiert ist das Spiel für 2 bis 6 Spieler. Selbstverständlich kann auch alleine gespielt werden und man versucht dann eben einfach seine eigene Höchstpunktzahl immer wieder zu verbessern.

Das Spielvergnügen ist komplett unabhängig von der Teilnehmerzahl, da ohnehin jeder einfach solitär „vor sich dahinspielt“ – Interaktion findet nicht statt. Auch auf die Spieldauer, die ca. 15 Minuten beträgt, hat die Spieleranzahl keinen Einfluss.

Fazit

„Blätterrauschen“ ist ein ordentliches Würfelspie und der große Pluspunkt ist, dass man es mit jedem Spielertypus spielen kann, auch wenn es sich primär an Familienspieler richtet.

Trotz der einfachen und übersichtlichen Regeln, sind auch ein paar Entscheidungen zu treffen, um schlussunendlich für sich das beste Ergebnis einzufahren. Hier muss man auch aufpassen, denn gelegentlich gibt es für ein Symbol nur etwas, wenn es in ungerader oder gerade Zahl angekreuzt wurde. Blöd, wenn dies erst am Ende des Spiels auffällt, denn dann hat man die Punkte verschenkt und hätte die Kreuze ja besser woanders setzen können.

Konzentriert muss man sein da man,

ehrlicherweise, schon gestehen muss, dass das Blatt etwas zu vollgestopft ist und man dadurch Gefahr läuft, den Überblick zu verlieren. Versucht erst gar nicht, mit einem Kugelschreiber auf eurem Block zu malen. In meiner ersten Partie habe ich dies gemacht und bereits nach drei Würfen nicht mehr richtig erkannt, welche Felder mir noch zur Verfügung stehen. Nutzt am besten einen dickeren Filzstift und streicht die Gebiete nach durchgeführter Wertung ab. Ich mache immer mehrere Striche durch jedes Gebiet.

Toll ist der Wertungsbereich denn hier ist, spätestens nach einmaligem Spielen, ersichtlich, für was es wie viele Punkte gibt, so dass ein Nachschlagen in der Anleitung entfällt. Unterschiedliche Taktiken sind hier möglich.

Wer Roll&Write Spiele mag, der sollte „Blätterrauschen“ auf seinem Zettel haben.

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