Cascadia – Landmarks – Erweiterung zum Spiel des Jahres 2022
„Cascadia Landmarks“, aus dem Hause Kosmos, ist die Erweiterung zum Plättchenlagespiel Cascadia, welches im Jahr 2022 Spiel des Jahres wurde. Die Autoren sind Randy Flinn, Molly Johnson, Robert Melvin und Shawn Stankewich.
In der majestätischen Region Cascadia hat jeder Lebensraum seine besonderen geografischen Merkmale. Wir erschaffen Landschaften und versehen diese mit wunderschönen Naturwahrzeichen, um am Spielende dadurch Bonuspunkte zu erhalten.
Diese Rezension bezieht sich rein auf die Erweiterung. Schaut euch gerne meine Rezension zum Grundspiel an, in der ich auch die Regeln des Siels darlege:
Die Komponenten der Erweiterung
Schauen wir uns kurz die Komponenten der Erweiterung an. Die Materialqualität an sich ist sehr gut. Besonders gefallen mir die 30 Landmarken aus Holz. Einen wesentlichen Kritikpunkt bzgl. der Wildnisplättchen habe ich allerdings. Auf diesen komme ich in meiner Meinung zu sprechen.
Durch die 45 neuen Wildnisplättchen, 35 Holzscheiben, 15 Zapfen und 5 Start-Landschaften, kann man das Spiel nun mit bis zu 6 Spielern spielen, was wohl für viel Begeisterung bei Gruppen sorgen wird, die gerne mal mit mehr Personen spielen. Sehr gelungen ist es dabei, dass man alle Komponenten beliebig mit denen des Grundspiels kombinieren kann und auch im Spiel mit weniger als 5 Personen nutzen kann.
Des Weiteren bekommen wir 15 neue Wertungskarten, 3 je Tier, als Beigabe, was für deutlich mehr Varianz im Spiel sorgt.
Die namensgebenden Landmarken bilden die größte Neuerung im Spiel. Hier gibt es 30 Landmarken – je 6 pro Gebiet. Des Weiteren gehören 60 Landmarken-Wertungskarten, je 12 pro Gebiet, zum Umfang der Erweiterung.
Im Rahmen des Aufbaus legt ihr pro Teilnehmer eine Wertungskarte und einen Landmarker je Gebiet in die offene Auslage. Spielt ihr also mit 3 Personen, kommen von jedem Gebiet drei Wertungskarten und 3 Landmarker ins Spiel. Diese Anzahl reicht, da jeder Spieler je Region nur eine Landmarke und dementsprechend auch nur eine Wertungskarte besitzen darf.
Eine weitere Neuerung ist es, dass ihr beim Aufbau so viele Wildnisplättchen mit Zapfensymbol aufdeckt, wie Spieler mitspielen. Beginnend mit der Person rechts vom Startspieler und dann gegen den Uhrzeiger wählt jeder Spieler nacheinander eines der Plättchen und platziert es in seiner Landschaft.
Anschließend wird das Spiel nach den normalen Regeln gespielt. Wenn ihr durch das Platzieren eines Plättchens nun ein zusammenhängendes Gebiet auf 5 oder mehr erweitert, dürft ihr eine Landmarke der entsprechenden Art auf das soeben platzierte Plättchen stellen und euch eine noch zur Verfügung stehende Wertungskarte aussuchen. Wichtig ist es, dass auf diesem Plättchen später kein Tier mehr platziert werden darf und das ihr von jeder Wildnisart nur eine Landmarke nehmen und platzieren dürft.
Ein neuer Wertungsblock rundet das Gesamtpaket ab.
Meinung
Cascadi gehört für mich zu den besten Plättchenlegespielen. Es zeichnete sich dadurch aus, dass es durchaus taktisch geprägt war aber sich trotzdem super flott spielen ließ. Es kam eben darauf an, möglichst große Landschaften zu erschaffen und dabei auf die Wertungskarten zu achten. In meinen zahlreichen Partien war es eigentlich meistens so, dass man sich auf die Gebiete konzentriert hat und der Rest erledigte sich dann nebenbei. Die Downtime des Spiels war eher als gering zu bezeichnen. Es entwickelte sich ein flottes Spiel, welches Cascadia für mich zu dem machte, was es ist. Und eben genau dies ändert sich durch die Nutzung der Landmarken. Nun müssen nämlich auch noch die Landmarken-Wertungskarten in die Überlegung einbezogen werden, was zu einer enormen Erhöhung der Downtime führt, weil man hier ziemlich viel „zerdenken“ kann und neue Taktiken möglich sind. Böse könnte man sagen, dass das Spielgefühl sich verändert. Nicht falsch verstehen, denn es gibt bestimmt auch viele Spielertypen, die genau dies mögen werden und die werden an den Landmarken viel Freude haben.
Mir persönlich geht dabei aber einfach zu viel Spielfluss und auch das ursprüngliche Spielgefühl verloren und zusätzlich muss man dabei sagen, dass es noch nicht einmal einen riesigen Punkte-Benefit bringt. Zumindest ist es mir noch nicht gelungen, wirklich viele Punkte aus den Landmarken herauszuschlagen, weil man eben dadurch Kompromisse bei den Tier-Wertungskarten eingehen muss, die aus meiner Sicht deutlich punkteträchtiger sind.
Einen sehr wesentlichen Kritikpunkt habe ich allerdings, für den mir auch das Verständnis fehlt. Die 45 neuen Wildnisplättchen sorgen dafür, dass man das Spiel nun mit bis zu 6 Spielern spielen kann, was super ist. Jedoch sind diese von der Rückseite her andersfarbig zu den Plättchen des Grundspiels und auch für mich, der wahrlich nicht gut im Farbensehen ist, deutlich voneinander zu unterscheiden. Prinzipiell ist dies nicht schlimm und stört den eigentlichen Spielverlauf nicht, aber es kann dazu führen, dass man eben bewusst Plättchen aus dem Grundspiel zieht oder eben aus der Erweiterung.
Wollt ihr in den Genuss von Cascadia mit mehr als 4 Spielern kommen, dann führt für euch kein Weg an der Erweiterung vorbei und on top bekommt ihr noch 3 neue Wertungskarten je Tier. Ob ihr dann die Landmarken nutzen möchtet, ist dann eben der Gruppe überlassen. Spielt ihr, wie ich, fast nie mit mehr als 4 Spielern, bringt die Erweiterung, aus meiner Sicht, keinen Mehrwert.
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