Forbidden Jungle – Entkommt gemeinsam der Gefahr
„Forbidden Jungle“, bei Schmidt Spiele erschienen, ist ein kooperatives Abenteuerspiel für 2 bis 5 Spieler von Matt Leacock.
Nach den aufreibenden Ereignissen unseres letzten Abenteuers befinden wir uns im All. Doch uns geht der Treibstoff aus. In letzter Sekunde gelingt uns die Landung auf einem rätselhaften, verlassenen Raumhafen. In diesem Dschungel ist vieles überwuchert und es gibt rostige Maschinen. Doch das ist nicht alles: Es wimmelt von spinnenartigen Aliens und ganze Teile des Dschungels versinken einfach so im Boden.
Wir müssen fliehen und zwar schnell. Ein wenig Hoffnung gibt es, da vielen der Maschinen noch funktionieren. Doch dazu müssen wir vier leuchtende Kristalle finden und diese zu einem Portal schieben, um es dadurch zu aktivieren.
Wird die Flucht aus dem Verbotenen Dschungel gelingen?
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist klasse. Highlight sind natürlich die 47 Plastik-Miniaturen, die erstklassig aussehen. Die 24 Landschafts-Plättchen haben eine ordentliche Dicke und weisen schöne Illustrationen auf. Ein wenig schade finde ich es, dass die Spielerfiguren ganz einfache Standard-Figuren sind. Ein wenig was Individuelles wäre klasse gewesen.
Als weiteres Material gibt es noch einige Karten und die Gefahrenleiste, die auf einen Standuß gestellt werden kann.
Die Anleitung ist absolut verständlich geschrieben und beantwortet alle Fragen.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist sehr einfach und sofort verstanden. Auch der Spielaufbau ist zügig abgeschlossen. Ich müsst euch zunächst entscheiden, wie ihr den Dschungel aufbauen möchtet. Hierzu liegen dem Spiel 3 Raumhafen-Karten mit 6 unterschiedlichen Möglichkeiten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bei. Eine kleine Hilfe bekommt ihr. So erkennt ihr bereits die Position der Kristalle. Allerdings sind unter den 6 Kristall-Plättchen auch 2 kaputte Kristalle. Des Weiteren könnt ihr den Schwierigkeitsgrad noch über die Gefahrenleiste variieren.
Zu Beginn des Spiels muss sich jeder Spieler für einen Charakter entscheiden. Mit der Navigatorin, dem Entdecker, der Ärztin, dem Höhlenforscher, dem Biologen und der Chemikerin gibt es 6 verschiedene Rollen zur Auswahl. Jeder Charakter verfügt über eine Spezialfähigkeit. So kann, zum Beispiel, der Biologie durch eine Aktion alle Larven und Aliens von seinem Plättchen entfernen.
Der Spieler am Zug hat 4 Aktionspunkte, die auf die 4 zur Verfügung stehenden Aktionen beliebig aufgeteilt werden dürfen. Schauen wir uns die einzelnen Aktionsmöglichkeiten kurz an:
Bewegen: Die Spielfigur kann entweder auf ein angrenzendes Plättchen (nur orthogonal) oder von einem Tunnel auf einen anderen bewegt werden. Wichtig hierbei ist es, dass man sich weder über Netze noch über freie Felder hinwegbewegen kann.
Entfernen: Ihr dürft 1 Ei, 1 Larve, 1 Netz oder 1 Alien von eurem Standort in den Vorrat zurücklegen.
Erkunden: Befindet ihr euch auf einem verdeckten Plättchen ohne Eier, Larven, Netze oder Aliens darauf, dürft ihr dieses Plättchen entdecken und dreht es um. Zeigt das Plättchen ein Ausrüstungssymbol, zieht ihr sofort eine Ausrüstungskarte.
Maschine aktiven: Mit der Schiebevorrichtung, dem Zerstörer, dem Hypnosestrahl und dem Portal gibt es 4 unterschiedliche Maschinen, die ihr aktivieren könnt.
Aktiviert ihr den Zerstörer dürft ihr ein beliebiges Plättchen entfernen. Alles was sich darauf befindet, kommt zurück in den allgemeinen Vorrat.
Mit der Schiebevorrichtung könnt ihr ein beliebiges Plättchen in gerade Linie um beliebig viele Felder verschieben. Nachdem ihr ein Plättchen verschoben habt, muss es wieder an mindestens einem Plättchen angrenzen.
Mit dem Hypnosestrahl könnt ihr alle Larven und Aliens von einem beliebigen Plättchen auf ein angrenzendes Plättchen verschieben oder eben von einem Tunnel auf einen anderen Tunnel.
Dann wäre da noch das Portal. Dieses könnt ihr allerdings nur aktivieren, wenn an allen 4 Seiten ein leuchtender Kristall angrenzt, auf dem Portal keine Eier, Larven oder Aliens stehen und sich alle Spielfiguren auf diesem befinden. Wenn euch dies gelingt, habt ihr das Spiel gewonnen. Es ist auch die einzige Option, das Spiel siegreich zu beenden. Das Verlieren geht da schon einfacher. So verliert ihr sofort das Spiel, wenn ein Abenteurer stirb, ihr keine Aliens, Eier oder Larven mehr platzieren könnt, der Gefahrenanzeiger auf den Totenkopf rückt, ihr das Plättchen auf dem ihr steht entfernen müsst und es kein angrenzendes Plättchen mehr gibt oder ihr kein Jetpack habt oder auch, wenn alle 4 Portale oder ein leuchtender Kristall entfernt wurden.
Nach Durchführung der 4 Aktionen schlägt der Dschungel zurück und ihr müsst Gefahrenkarten entsprechend der Anzahl der Gefahrenleiste ziehen und ausführen. So kommen neue Eier, Larven oder Aliens ins Spiel, Larven und Aliens bewegen sich und dabei greifen Aliens auch noch an, wenn sie auf dem gleichen Plättchen stehen wie ihr, die Aliens spinnen Netze, die Gefahr steigt oder es kommt zu einem Einbruch und dadurch müsst ihr ein Plättchen des Dschungels entfernen.
Es gibt viel zu tun und die Zeit ist euer Gegner.
Fazit
Mit „Forbidden Jungle“ erhält die Forbidden-Reihe einen weiteren Titel. Bereits 2010 erschien „Die verbotene Insel“, ein Klassiker, welchen wir immer noch sehr gerne spielen. 2013 folgte dann „Die verbotene Stadt“ und im Jahr 2018 erschien „Forbidden Sky“. Erneut tauchen wir in eine Welt voller Gefahren und Abenteuer ein, aus der es zu entkommen gilt…
Es handelt sich um ein voll kooperatives Spiel. Will heißen, dass ihr gemeinsam arbeiten müsst und eure Aktionen aufeinander abstimmen müsst. Reden ist hier das A und O. Ohne Zusammenarbeit und Teamgeist werdet ihr in diesem Spiel unweigerlich scheitern.
Forbidden Jungle kommt mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren daher und befindet sich damit auf Familienspieler-Niveau. Die Einstiegshürde ist auch sehr gering und die Regeln sofort verstanden. Problemlos ist auch schon ein Spiel mit jüngeren Kindern möglich. Hierfür eignen sich kooperativen Spiele ohnehin immer sehr gut, da man eh alle Aktionen absprechen muss.
Sehr gelungen ist auch die Varianz der Schwierigkeitsgrade des Spiels. So könnt ihr die Schwierigkeit zum einen durch die Gefahrenleiste und zum anderen durch einen alternativen Aufbau variieren. Doch auch beim leichtesten Schwierigkeitsgrad könnt ihr scheitern. Und das muss nicht einmal daran liegen, dass ihr einfach schlecht gespielt habt. Es kommt auch ein nicht zu unterschätzender Glücksfaktor hinzu. Manchmal entdeckt man die dringend benötigten Maschinen einfach zu spät oder die Verteilung der Gefahrenkarten ist unglücklich. Doch bei einem Familienspiel ist dies in Ordnung und außerdem passt diese Unberechenbarkeit auch zum dargestellten Szenario.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist es, dass das Spiel in jeder Spieleranzahl Spaß macht. Problemlos könnt ihr es auch alleine genießen und dann eben mindestens 2 Charaktere nutzen. Die Spieldauer beträgt ca. 30 bis 45 Minuten.
Insgesamt ein Spiel, welches mir großen Spaß macht und eine klare Empfehlung erhält.
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