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Tim Nau

Robin von Locksley - Wyrmgold

Mit Wyrmgold präsentierte sich auf der SPIEL 2019 ein neuer Verlag, der mit „Robin von Locksley“ und „Drachensachen“ zwei Neuheiten präsentierte. Zuerst möchte ich mich „Robin von Locksley“, einem reinen 2-Personen-Spiel widmen. Autor ist kein geringerer als Uwe Rosenberg.



Ein Blick in die Spieleschachtel

Die Schachtel an sich ist sehr schön designt und bringt den Wettrenncharakter klasse zum Ausdruck. Doch wichtiger ist natürlich der Inhalt und der kann überzeugen. Die Beute- sowie Ruhmplättchen sind schön dick und die Holzfiguren können ebenfalls überzeugen.


Dazu gesellt sich noch die gut geschriebene Anleitung, die keine Fragen offenlässt.


Das Spielsystem

Meine erste Partie spielte ich am Mittwoch in Essen gemeinsam mit Verlagsleiter Alexander. Schon hier hinterließ das Spiel einen guten Eindruck.


Seitdem habe ich zahlreiche Partien mit meiner Frau und Freunden gespielt und Ermüdungserscheinungen sind noch nicht eingetreten.


Das Spielsystem von „Robin von

Locksley“ ist so simpel, wie es genial ist. Zunächst bewegt ihr euren Robin, um die benötigten Beuteplättchen zu ergattern, um anschließend dann den Barden auf dem Rundkurs weiter bewegen zu können. Dieser Barde besingt quasi eure Taten.


Jeder Spieler verfügt über einen Springer (Robin), mit dem sich über das Feld bewegt wird, welches aus einem 5 mal 5 Raster besteht. Die Bewegung des Springers ist dabei gleich der Bewegung beim Schach – als 2 Felder nach vorne und ein Feld oder eines nach vorne und 2 Felder zur Seite. Ihr erhaltet das Plättchen auf das ihr gesprungen seid und auf das Ausgangsfeld wird ein neues Plättchen gelegt.


So sammelt ihr eure Beute die benötigt wird, um die entsprechenden Aufträge zu erfüllen.


Jedes Plättchen auf dem Rundkurs stellt euch eine Bedingung die es zu erfüllen gilt, um das Feld betreten zu dürfen. Erfüllt ihr diese, rückt euer Barde vor und ihr müsst die nächste Bedingung erfüllen. Ihr dürft so viele Bedingungen erfüllen wie ihr könnt. Die Abgabe einer Münze ermöglicht das Ignorieren einer Bedingung – hiervon solltet ihr auch Gebrauch machen, denn das Spiel ist ein Wettrennen und nichts wirft euch mehr zurück, als wenn ihr euch zwanghaft an einer Bedingung festbeißt. Die Bedingungen haben es stellenweise schon in sich und der Taktikfaktor hier ist enorm hoch. So gilt es zum Beispiel bestimmte Beute zu sammeln, in Schlagdistanz zum Gegenspieler zu kommen, den Springer in eine Ecke zu bringen, über eine bestimmte Größe von Sammlungen zu verfügen oder auch einfach nur eine Sammlung zu verkaufen.


An weiteres Geld könnt ihr durch den

Verkauf von Beute gelangen. Hierzu muss eure Sammlung mindestens aus drei Beuteplättchen bestehen. Von diesen verkauft ihr dann 2 und dreht das dritte Beuteplättchen um, welches dann das Münzstück zeigt.


So schreitet ihr möglichst schnell voran und es lassen sich klasse Bewegungsketten bilden. Das Tolle daran ist es, dass man nie so genau weiß, ob der Vorsprung reicht. Überraschungen sind bei „Robin von Locksley“ an der Tagesordnung.


Variabler Aufbau sorgt für Abwechslung sowie für ein kürzeres- oder längeres Spiel

Sehr schön finde ich die Varianz, die durch die Ruhmplättchen in das Spiel kommt. Da hier dem Spiel mehr als benötigt beiliegen, gleicht kein Spiel dem anderen und jedes Spiel bedarf einer neuen Taktik.


Auch die Dauer kann durch den Einsatz der kleinen Ruhmplättchen variiert werden. Für ein kürzeres Spiel legt man einfach nur 2 statt 3 Ruhmplättchen zwischen die Ecken.


Die Ruhmplättchen sind doppelseitig, einmal in deutsch und einmal in englisch, bedruckt.


Das Spielgefühl

Von Beginn an entsteht ein schönes Spielgefühl. Die Züge erledigt man mit Robin und der Barde trägt die Geschichte vor.


Das ganze Konzept funktioniert und macht großen Spaß. Downtime entsteht kaum.



„Robin von Locksley“ wird vom Verlag ab einem Alter von 8 Jahren empfohlen. Ich denke, dass mit spielaffinen Kindern dieses Alter auch gut möglich ist. Allerdings ist ein Taktikfaktor durchaus gegeben und Kinder, die nicht regelmäßig spielen, könnten überfordert sein. Ich würde das Spiel als Familienspiel einordnen.


Fazit

Mit „Robin von Locksley“ hat Wyrmgold zum Auftakt ein ganz tolles Spiel parat, welches absolut zu empfehlen ist.


Durch den schnellen Aufbau und der leicht zu lernenden Regeln, kann schnell in das Spiel eingestiegen werden.


Aufgrund des Wettlaufs werden Erinnerungen an Rosenbergs „Reykholt“ wach, welches mir ebenfalls Spaß gemacht hat. Aufgrund der unterschiedlichen Mechanik ist es aber auch kein Problem, beide Spiele zu besitzen.


Bei uns wird „Robin von Locksley“ noch des Öfteren auf dem Tisch landen.

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