Martin Klein (spielerleben.de), Harald Schrapers (brett-spiel.de) und Udo Bartsch (rezensionen-fuer-millionen.de) haben im Oktober 2018 die Initiative „Spielend für Toleranz – Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ ins Leben gerufen.
Dies ist kein offizieller Verein, es gibt keinen offiziellen Internetauftritt und es gibt keine einheitliche Richtlinie. Ich schließe mich dieser Initiative gerne an und möchte in ein paar Zeilen auch mein persönliches Statement schreiben um damit auszudrücken, warum mir dies wichtig ist. Ich möchte betonen, dass es uns alle angeht – denn es geht vor allem um eines: MENSCHLICHKEIT und einen respektvollen Umgang miteinander ganz egal, welcher Religion, welcher Nationalität oder welchem Geschlecht man angehört. Ich bedanke mich bei allen, die diese Aktion möglich gemacht haben und auch bei allen, die diese Aktion unterstützen.
Es ist heute der 01.07.2019 – mittlerweile ist die AfD im Bundestag und allen 16 deutschen Landesparlamenten vertreten. Es ist jetzt 2 Tage her, seit Kapitänin Rackete den Hafen von Lampedusa angefahren hat und verhaftet worden ist. Die Wahl des europäischen Parlaments liegt etwas mehr als einen Monat zurück. Die Zahl der Rechtsextremisten hat ihren erschreckenden Höhepunkt erreicht und Anschläge von rechts bedrohen uns alle.
Ein für mich nicht für möglich gehaltenes „Feuer“ verbreitet sich und plötzlich ist es wieder salonfähig rassistisch zu sein oder rassistische Tendenzen zu vertreten. Die Seenotrettung wird kriminalisiert oder bei einer Veranstaltung in Dresden wird munter „absaufen, absaufen“ skandiert, ohne das dagegen irgendwas getan wird. Nazis marschieren in den Städten und die so genannten „besorgten Bürger“ schließen sich zusammen. Der tägliche Blick in die sozialen Netzwerke ist stellenweise nicht zu ertragen. Munter wird gehetzt oder Hetze wird weiterverbreitet – es ist ja auch sehr einfach, eben mal schnell auf „teilen“ zu drücken.
Das Hobby Gesellschaftsspiele steht für mich auch für ein soziales Miteinander. Werte wie Fairness oder Offenheit sind unverzichtbar. Wenn man zum Beispiel auf der SPIEL ist, trifft man Menschen aus allen Nationen mit den unterschiedlichsten Religionszugehörigkeiten. Hier ist jeder in der Verantwortung, die Werte auch hinaus in die Welt zu tragen. Nun mögen einige sagen, dass Politik und Hobby getrennt werden müssen. Doch aus meiner subjektiven Sichtweise kann man das nicht mehr weil wir alle, bei allem was wir tun, eine Verantwortung haben, der sich niemand entziehen kann.
Menschlichkeit, Toleranz, Gleichheit, Respekt oder Offenheit sind nur 5 Werte, die für jeden selbstverständlich sein sollten – mittlerweile aber sehr gefährdet sind.
Tim Nau
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