Stellarion
„Stellarion“ von inPatience und als deutsche Version bei HUCH! erschienen, ist ein Deck-Management-Spiel welches allein oder kooperativ als Team gespielt werden kann.
Wir sind Direktor eines Observatoriums und untersuchen Tag für Tag die unendlichen Weiten des Himmels. Jetzt endlich sind wir bereit für die Expeditionen zu den vier großen Galaxien des Oniversums. Doch für jede Expedition benötigen wir ein spezielles Raumschiff und auch die Reisekoordinaten müssen genau eingestellt sein.
Nur mit genauer Koordinierung kann es uns gelingen, alle Informationen zusammenzutragen, um bei den Expeditionen erfolgreich zu sein.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Das Spielmaterial ist erstklassig und wir bekommen alles geboten, was wir von dieser Reihe kennen. Zunächst einmal klappt man die beiden Seiten des Inlays auf und nimmt die Regeln sowie das Spielbrett heraus. Darunter befindet sich dann ein tolles Insert, wo alles seinen Platz hat.
In der Box befinden sich dann 96 Karten, ein paar Papp-Token sowie ein echt schöne Unheimliche-Sonne-Figur. Alles weist eine sehr gute Qualität auf und es bedarf auch gar nicht mehr, um ein wunderschönes Spiel zu kreieren.
Die Anleitung ist sehr übersichtlich gestaltet und beantwortet alle aufkommenden Fragen. Lediglich die Spielhilfen, die auf den letzten beiden Seiten der Anleitung zu finden ist, hätte ich mir auf einer Karte gewünscht.
Das Spielsystem
Bevor wir uns einmal, in aller Kürze, das Spielsystem des Grundspiels gemeinsam anschauen, muss man sich grundlegendes zu den Karten einprägen.
Auf jeder Himmelskarte befinden sich 3 Symbole. Links oben erkennt ihr den Typ (Raumschiff, Nebel, Sterne oder Planet), rechts oben die Galaxie (Alpha, Beta, Gamma oder Delta) und unten in der Mitte ist das Deck-Symbol. Insgesamt legt ihr beim Aufbau 8 Decks zu je 8 Karten aus. Die Galaxie-Decks enthalten jeweils 2 Karten jedes Typs, wohingegen die Typ-Decks jeweils 2 Karten jeder Galaxie enthalten. 2 Karten mit demselben Typ- und Galaxie-Symbol gelten als gleich. Mit diesen Informationen müsst ihr geschickt managen.
Diese 8 Decks bilden jetzt euer Observatorium. Von jedem Deck deckt ihr die oberste Karte auf.
Dann gibt es noch die Reisekarten, die ihr in 4 Stapeln auf den Tisch legt. Um das Spiel erfolgreich zu beenden (das wird euch oftmals nicht gelingen) müsst ihr 8 Reisen, 2 in jede Galaxie, durchführen.
In eurem Zug müsst ihr eine von zwei Aktionen, entweder Abfliegen oder Koordinieren, durchführen. Ihr verliert das Spiel sofort, wenn ihr keine der beiden Aktionen durchführen könnt.
Beim Abfliegen führt ihr eine Reise in eine Galaxie durch. Damit diese erfolgreich ist, müsst ihr 4 verschiedene Himmelskarten ablegen können, die zur gleichen Galaxie gehören, in die ihr reisen wollt.
Um euch die Sache ein wenig leichter zu machen und besser in das Spiel zu finden empfehle ich euch die Nutzung von Sternschnuppenplättchen in den ersten Partien. 6 dieser Plättchen liegen dem Spiel bei. Je mehr Plättchen ihr nutzt, desto einfacher wird das Spiel da ihr, gegen Abgabe eines Plättchens, eine Reise mit nur 3 verschiedenen Himmelskarten durchführen könnt. Beachtet aber, dass ihr nur ein Plättchen bei einer Reise einsetzen dürft.
Beim Koordinieren legt ihr zwei Karten desselben Typs auf ihre entsprechenden Ablagestapel und dürft einen Effekt auslösen. Sind die Karten auch noch gleich, so wird der Effekt verdoppelt.
Diese Aktion werdet ihr deutlich häufiger durchführen, da ihr durch die Effekte euer Deckmanagement betreibt.
Legt ihr, zum Beispiel, 2 Karten des Typs Nebel ab, so dürft ihr eine Karte aus einem Ablagestapel wählen und diese dann zurück in das Deck mischen. Sehr interessant ist auch der Effekt von Planeten-Karten. Hier dürft ihr nämlich eine Karte aus dem Observatorium auf euren Außenposten legen. Außenposten? Was ist das denn? Neben eurem Observatorium lasst ihr etwas Platz für euren Außenposten. Auf diesem könnt ihr Himmelskarten für den späteren Gebrauch aufbewahren. Zu beachten hier ist aber, dass alle Karten zur gleichen Galaxie gehören müssen und das keine 2 Karten gleich sein dürfen.
Nachdem ihr eine der beiden Aktionen durchgeführt habt, endet euer Zug. Jetzt deckt ihr von jedem Deck bei dem die oberste Karte nicht offenliegt, diese auf.
Die Erweiterungen
Gleich 4 Erweiterungen sind in der Box enthalten. Diese können alleine oder in beliebiger Kombination gespielt werden. Grundsätzlich kommen in jeder Erweiterung zusätzliche fortschrittliche Reisekarten ins Spiel. Werfen wir einen ganz kurzen Blick auf die einzelnen Erweiterungen.
Schwarze Löcher: In jedes Deck wird eine Schwarzes-Loch-Karte gemischt. Gelingt es euch, 4 Schwarze-Loch-Karten aus dem Observatorium abzulegen, könnt ihr 3 Reisen abschließen.
Theorie und Durchbrüche: Als zusätzliche Siegbedingung müsst ihr die 4 Theorien, von denen immer nur eine offenliegt, beweisen. Ihr beweist eine Theorie indem die dazugehörigen Karten im Observatorium sichtbar sind. Als Bonus zieht ihr zu Beginn des Spiels eines von 4 Durchbruch-Plättchen. Jedes dieser Plättchen verbessert einen speziellen Koordinieren-Effekt. Diese Verbesserung steht euch für das ganze Spiel zur Verfügung.
Hilfreiche Spiegel: Hier enthält jedes Deck eine zusätzliche Spiegelkarte, welche zusammen mit einer beliebigen Himmelskarte abgelegt werden kann, um den Koordinieren-Effekt der Himmelskarte auszulösen.
Die unheimliche Sonne: Dies ist die umfangreichste Erweiterung und es kommt noch ein Spielplan in das Spiel, auf dem sich die Sonne bewegt. Des Weiteren werden die 4 Meteor-Plättchen dort auf die entsprechenden Felder gelegt. Abhängig von der durchgeführten Aktion bewegt sich die Sonne nun nach vorne. Verzichtet ihr bei einer Koordinieren-Aktion auf den Effekt, dürft ihr die Sonne zurückschieben. Jederzeit dürft ihr 2 Meteorplättchen ablegen, um eine Reisekarte auf den Expeditionsstapel zu legen. Als zusätzliche Siegbedingung müsst ihr alle Reisen abgeschlossen haben, bevor die Sonne das letzte Feld erreicht.
Meinung
Die Oniversum-Reihe, von Auto Shadi Torbey, wird den meisten Lesern mit Sicherheit ein Begriff sein. Stellarion ist nun der neuste Ableger dieser Reihe und entführt uns in ferne Welten.
Das Spiel an sich kommt in einer kleinen Schachtel daher, die neben dem Grundspiel auch gleich noch vier Erweiterungsmodule enthält, die beliebig miteinander kombiniert werden können. Allein das Grundspiel an sich ist schon eine tolle Herausforderung und fordert die grauen Zellen ordentlich. Die Erweiterungen bringen noch einmal zusätzliche Elemente mit sich, die für ein anderes Spielgefühl sorgen und auch immer andere taktische Herangehensweisen bedingen. Insbesondere die unheimliche Sonne ist ein super geniales Element. Der Widerspielreiz des Spiels ist enorm hoch.
Des Weiteren funktioniert die Mechanik außerordentlich gut. Durch die Effekte des Koordinierens und der Möglichkeit sich den Ablagestapel der einzelnen Decks anschauen zu dürfen, ist der Glücksfaktor als gering zu bewerten.
In der Anleitung ist auch eine Team-Variante beschrieben. Diese orientiert sich ganz stark an den Regeln des Grundspiels. Jeder Spieler hat einen eigenen Expeditionsstapel, auf dem nur Reisekarten von 2 verschiedenen Galaxien liegen dürfen. Ich habe es einmal mit einem Freund getestet und wir waren uns beide einig, dass hier der Reiz fehlt. Das mag bei anderen Spielertypen aber anders sein. Für mich persönlich ist es eine reines Solo-Spiel.
Ca. 20 bis 30 Minuten benötigt ihr für eine Partie.
Insgesamt ein erstklassiges Spiel, welches eine klare Empfehlung enthält.
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