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Terminus - Skellig Games

Tim Nau

Terminus – Wir bauen eine U-Bahn-Linie

„Terminus“, von Inside Up Games und als deutsche Version bei Skellig Games erschienen, ist ein Ressourcen-Management-Spiel für 1 bis 5 Spieler von Earl Aspiras und Tom Volpe.



In der immer weiterwachsenden Stadt wurde unser Unternehmen damit beauftragt, U-Bahn-Linien zu bauen, um den Nahverkehrsbereich zu decken.

 

Über drei Jahre lang konkurrieren wir mit anderen Unternehmen und wollen das meiste Prestige erlangen.

 

Ein Blick in die Spieleschachtel

Bis auf die Playerboards, die sich leider stark biegen, ist das Material wirklich gut. Insbesondere stechen die tollen Ressourcen aus Holz heraus, die erstklassig gestaltet sind. So sind, zum Beispiel, die Bautrupps kleine Warndreiecke. Dazu kommt viel Pappmaterial, welches eine sehr gute Dicke hat. Auch die zahlreichen Karten haben eine wirklich gute Qualität auch überstehen auch viel Mischen ohne Abnutzungserscheinungen.

 

Sonderlob auch für die Anleitung. Diese ist sehr strukturiert und zahlreiche Beispiele sorgen dafür, dass man sehr schnell mit dem Spiel beginnen kann.



Weiter absolut genial sind die 5 Aktionsübersichts-Karten und der Anhang. Im Anhang erhaltet ihr eine detaillierte Erklärung zu den Quartieren, den Projekten, den Zielen und den Spezialupgrades.

 

Das Spielsystem

Das Spielsystem ist klasse und macht großen Spaß. Der Aufbauaufwand ist, insbesondere im Solo-Spiel, ein wenig höher.


Schauen wir uns einige Grundprinzipien des Spiels an, um dann die einzelnen Aktionsmöglichkeiten anzusprechen. Auf Detailangaben werde ich verzichten, da euch diese wohl ermüden würden.

 

Terminus wird über drei Jahre gespielt und jedes Jahr umfasst drei Durchgänge. Während eines Durchgangs bewegt ihr eure Spielfigur. Ihr könnt diese beliebig viele Felder weiterziehen und auch auf einem Feld mit anderen Figuren stehen bleiben, was allerdings eine Münze kostet. Jedem Aktionsfeld sind dann mehrere Aktionen zugeordnet, von denen ihr eine durchführen dürft.

 

Das Spielbrett selbst ist in 7 Stadtteile aufgeteilt. Die Kreise auf dem Spielplan sind die Bauplätze, auf denen die Haltestellen (Stationen oder Bahnhöfe) gebaut werden können. In freie Blocks können dann im Spielverlauf Quartiere platziert, die euch dann weitere Aktionsmöglichkeiten liefern und am Spielende Punkte bringen. Diese gibt es in den Farben blau (Gewerbe), rot (Industrie) und grün (Wohnen). Um dieses allerdings in den Blocks platzieren zu dürfen müsst ihr mindestens eine angrenzende Haltestelle haben und der Block muss zumindest zum Teil die Farbe des Quartiers haben.

 

Mit den Blaupausen, den Baugenehmigen, dem Strom und den Bautrupps gibt es 4 unterschiedliche Ressourcenarten, die ihr zur Aktionsdurchführung benötigt. Es gilt ein Limit von 8 Ressourcen. Das Spiel ist ein klassisches Ressourcen-Management-Spiel und von irgendeinem Typ habt ihr immer zu wenig.

 

Sehr gelungen ist hier das Kaufsystem der Ressourcen. Die drei erstgenannten Ressourcen müsst ihr kaufen. Die Anzahl ist beliebig. Kaufen müsst ihr allerdings von links nach rechts, wobei die Kosten immer abhängig von der Spalte sind, aus der ihr die Ressourcen nehmen möchtet. Ach ja, Geld ist in diesem Spiel immer ein beschränkender Faktor.



Ein wenig anders sieht es bei den Bautrupps aus. Diese erhaltet ihr kostenlos. Allerdings dürft ihr immer nur die Ressourcen der Spalte am weitesten links nehmen, die noch mindestens eine Ressource enthält.

 

Schauen wir uns nun die einzelnen Aktionsmöglichkeiten an. Mit der Hochbau-, der Lobby-, der Planungs-, der Markt-, der Beschaffungs- und der Tiefbauzone, gibt es 6 unterschiedliche Felder, auf die ihr eure Figur bewegen könnt und eine der zugehörigen Aktionen durchführen dürft. Einige Aktionen dürft ihr von 2 Zonen aus durchführen, was allerdings perfekt auf dem Spielbrett ersichtlich ist.

 

Starten wir mit der Hochbauzone. Hier könnt ihr Bedarfsplättchen von einem Quartier nehmen, welches in der Stadt liegt und auf das nächste freie Feld der der Bedarfsleiste legen. Diese geben euch am Spielende Prestige. Immer beachten müsst ihr, dass ihr über eine Haltestelle im Stadtteil verfügen müsst, zu welchem das Plättchen gehört.


Des Weiteren könnt ihr in ein Quartier errichten. Diese geben euch Zugang zu weiteren Aktionsmöglichkeiten, da auf jedem Quartier eine der Zonen abgebildet ist. Bewegt ihr eure Spielfigur nun in die entsprechende Zone, könnt ihr die Quartier-Aktion ausführen. Wichtig ist hier, dass ihr über eine angrenzende Haltestelle verfügen müsst und dass ihr es in einen Block legen müsst, der zumindest zum Teil die Farbe des Quartiers hat. Anschließend platziert ihr einen Lobbyisten auf dem entsprechenden Feld.

 

Dies ist eine gute Gelegenheit, um kurz auf die Lobbyisten zu sprechen zu kommen. Jeder Spieler verfügt über 8 einsetzbare Lobbyisten, die ihr zu unterschiedlichen Zwecken einsetzen könnt. Ist ein Lobbyist auf einem Quartier eingesetzt, so könnt ihr die Funktion des Quartiers nutzen, auf einem eigenen Ziel und bei Einsatz auf einem öffentlichen Projekt kann der Lobbyist euch Prestige bringen. Die Anzahl der Lobbyisten ist endlich – überlegt euch den Einsatzort daher gut und wechselt ihn ansonsten bei Bedarf.

 

In der Hochbau- und der Lobbyzone selbst könnt ihr Lobbyisten bewegen. Ihr könnt diese von eurem eigenen Tableau, einem eigenen Ziel oder einem Quartier auf das eigene Tableau, auf ein eigenes Ziel oder auf ein Quartier bewegen.

 

Zu Beginn des Spiels erhaltet ihr bereits drei Zielkarten und wählt davon eine Karte als geheimes Ziel. Zielkarten geben euch eine Bedingung, zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Bahnhöfen und bestimmten Stadtteilen, vor. Die Prestigepunkte in der oberen Zeile erhaltet ihr, bei Erfüllung der Bedingung, auch dann, wenn kein Lobbyist auf der Karte steht. Die höhere Punktzahl in der unteren Zeile nur dann, wenn ein Lobbyist auf der Karte steht.



In der Lobbyzone könnt ihr weitere Zielkarten erhalten. Insgesamt dürft ihr aber maximal 3 Karten, inklusive des geheimen Ziels, haben.

 

Dann könnt ihr in der Lobbyzone noch ein Projekt bewerben. 3 Projekte liegen in jeder Partie aus und ihr könnt 1 bis 4 Lobbyisten vom Tableau auf ein Projekt bewegen. Bewerbt ihr ein Projekt das erste Mal, müsst ihr mindestens 2 Lobbyisten bewegen. Je mehr Lobbyisten auf einem Projekt stehen, desto mehr Prestige erhaltet ihr.

In der Planungszone könnt ihr dann zum einen Spezialupgrades, allerdings maximal 2 Stück und diese könnt ihr auch nicht mehr ersetzen, und zum anderen Blaupausen kaufen. Spezialupgrades gibt es im Spiel insgesamt 6 unterschiedliche, die euch unterschiedliche Vorteile bringen. Kaufen solltet ihr diese daher frühzeitig und eure Taktik darauf ausrichten.

 

Des Weiteren könnt ihr in dieser Zone noch Blaupausen kaufen.

 

In der Marktzone könnt ihr Strom oder Baugenehmigungen kaufen.

 

In der Beschaffungszone könnt ihr eure Kapazität erhöhen. Dies ist enorm wichtig, da die Kapazität nämlich die Anzahl an Haltestellen bestimmt, die ihr höchstens in eurer Stadt haben dürft. Des Weiteren schaltet ihr über die Kapazität noch die Standard-Upgrades frei. 2 unterschiedliche Upgrades stehen euch hier zur Verfügung. Ein Upgrade ermöglich es euch Bahnhöfe zu bauen, die als Haltestelle an einem Quartier mehr Punkte bringen und das andere Upgrade ermöglicht es euch euren Linienausbau von beiden Endhaltestellen zu betreiben.


Des Weiteren könnt ihr hier neue Schienen kaufen.

 

Die letzte Zone ist dann die Tiefbauzone. Hier könnt ihr eure Linie ausbauen. Den Linienbau schauen wir uns kurz ein wenig genauer an. Bevor ihr das Upgrade habt, könnt ihr immer nur von der Endhaltestelle bauen. Zu Spielbeginn ist eure Starthaltestelle auch eure Endhaltestelle. Überlegt euch daher sehr genau, in welche Richtung ihr bauen möchtet.

 

Ihr legt Schienen und müsst diese entweder mit einem leeren Bauplatz oder der Haltestelle einer anderen Farbe verbinden, wodurch ihr einen Anschluss herstellt. Im Falle eines Anschlusses erhaltet ihr einen Strom für die Herstellung des Anschlusses und die andere Person eine Münze. Wichtig hier ist es, dass man unabhängig von der Anzahl der erstellten Anschlüsse am Ende der Aktion nur einen Strom erhält. Wohingegen die Personen, zu den Anschlüsse hergestellt wurden, eine Münze pro Anschluss erhalten. Verbindet ihr Schienen mit einem leeren Bauplatz, müsst ihr auf diesem eine Haltestelle errichten, da Schienen nie ins Leere laufen dürfen.

 

Am Ende des dritten Jahres endet dann das Spiel und es erfolgt eine kurze Endwertung. In dieser gib es 1 Prestige pro Station an einem Quartier, 2 Prestige pro Bahnhof an einem Quartier und 3 Prestige pro Bahnhof an mehreren Quartieren. Ihr seht das es sich lohnt, Bahnhöfe zu bauen. Des Weiteren erhaltet ihr noch die Punkte für die Erfüllung von Projekt- und Zielvorgaben, Punkte entsprechend der Bedarfsleiste und 1 Punkt je 4 übriggebliebene Münzen. 


Fazit

Terminus ist ein klassisches Ressourcen-Management-Spiel, welches zunächst einmal mit seinem tollen Material überzeugt. Das ist super wertig und sieht schön aus. Den eigentlichen Spielplan in Rasterform finde ich optisch jetzt nicht sehr ansprechend aber er ist funktional. Wobei ich aber auch nicht wüsste, wie man das anders hätte gestalten können. Aber Leute, es gibt bei den Quartier-Plättchen nur 3 Farben. Warum verwendet man dann rot und grün zusammen?  Dafür fehlt mir ehrlich das Verständnis.

 

In das Spiel muss man sich einmal einarbeiten. Eine Solo-Partie empfiehlt sich da zum Lernen. Die Ikonografie muss man lobend erwähnen, denn diese ist wirklich eingängig.

 

Mit den Regeln dann vertraut läuft es aber super flüssig – Spielfigur bewegen, Aktion durchführen und schon ist der nächste Spieler am Zug. Ihr müsst allerdings genau überlegen, denn die Ressourcen sind super knapp und außerdem habt ihr auch noch ein Limit von 8. Speziell beim Spiel mit 4 oder mehr Personen kann meine Züge allerdings nicht wirklich vorplanen, da zu viel passiert. Das führt natürlich zu einer teilweise recht hohen Downtime. Es ändern sich eben immer die Preise, durch Kauf und Abgabe von Ressourcen. Doch gerade das macht auch viel bei diesem Spiel aus.



 

Auf die Spielerzahl muss man ein wenig genauer eingehen. Terminus ist konzipiert für 1 bis 5 Personen. Dazu hat das Spielbrett 2 Spielseiten – eine für 1 oder 2 Personen und eine Seite für 3 oder mehr Personen. Diese unterscheiden sich von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Ressourcen.

 

Bereits beim Spiel mit 2 Personen, muss man einen Automa hinzunehmen und beim Solo-Spiel sogar noch einen Bautoma.

 

Die Dauer einer 2-Personen-Partie liegt bei ca. 1 Stunde. Das Spiel spielt sich mit 2 Personen anders als mit 4 Personen, da ihr euch deutlich weniger im Weg steht. Und selbst dann, wenn ihr sehr ähnliche Ziele erfüllen müsst, stehen euch immer genug Streckenmöglichkeiten zur Verfügung. Mir persönlich gibt das Spiel mit 2 Personen nicht viel. Ihr kommt euch einfach viel zu wenig in die Quere und die Bedeutung von Anschlüssen tendiert gen 0.



Die Handhabung des Automas ist super easy. Er wird nur aktiv, wenn zwei Dinge passieren. Landet nämlich eine Spielerfigur in der gleichen Zone, so müsst ihr eine Münze bezahlen und die Figur des Automas wird, gegen den Uhrzeigersinn, um so viele Felder bewegt, wie auf der Karte angegeben.

 

Als zweites agiert der Automa immer dann, wenn jemand die Kapazität erhöht. Nun baut er nämlich die Linie aus. Achtet hier unbedingt auf die Automa-Karte. Der Pfeil ist immer in Relation zum Richtungspfeil zu lesen. Dreht am besten die Karte in die Richtung, in die der Richtungspfeil zeigt, um hier keinen Fehler zu machen. Anschließend baut er so oft in die Richtung, wie auf der Karte angegeben und danach wird die Karte umgedreht. Das Prozedere ist sehr anschaulich in der Anleitung beschrieben.


Das System des Automa ist aber auch ein kleines Problem, da dieser eben komplett vorhersehbar baut. Von seinem Startpunkt baut er eben, zumindest meistens, einmal in die eine Richtung und dann zwei oder drei Mal in die andere Richtung und dann wieder von vorne. So baut er dann einmal über den Spielplan.

 

Auch alleine funktioniert das Spiel gut. Die ohnehin recht hohe Aufbauzeit steigt hier noch, weil Bautoma noch dazukommt. Bautoma baut zu Beginn des Spiels eine komplette Linie. Auch dieser Vorgang ist sehr präzise erklärt. Im Spiel selbst agiert dann nur noch der Automa wie bereits oben beschrieben. Seid ihr mit den Regeln vertraut dauert das Solo-Spiel, ohne Aufbauzeit, ca. 30 bis 45 Minuten. Wenn ihr eine reine Punktejagd gegen euch selbst mögt, dann ist das Spiel was für euch. Ich habe das Spiel jetzt so 5-mal alleine gespielt und leider ist nun ein wenig die Luft raus. Vielleicht wären Szenarien eine nette Sache gewesen.


Bautoma baut zu Spielbeginn eine komplette Linie
Bautoma baut zu Spielbeginn eine komplette Linie

Im Spiel mit 3 oder mehr Personen ist auf dem Spielbrett deutlich mehr los und hier gewinnen die Anschlüsse deutlich an Bedeutung. Klar muss einem sein, dass auch die Dauer einer Partie deutlich steigt. Im Schnitt kann man so von 30 Minuten pro Spieler ausgehen. Persönlich finde ich, dass das Spiel am besten mit 4 Personen funktioniert.

 

Insgesamt hat mir Terminus gut gefallen. Für 4 Personen eine klare Empfehlung. Alle die eher zu zweit oder dritt spielen, sollten dann Spiel zumindest einmal testen.

 

 

 

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Hallo zusammen.

Wir sind Nina und Tim und gemeinsam sind wir die Gaming Wolves.

In unserem Blog rezensieren wir aktuelle aber auch ältere Spiele, schreiben Kolumnen und Berichten über News aus der Welt der Brettspiele. Wir hoffen, dass wir euch mit unseren Artikeln eine schöne Auszeit geben können und diese für euch als Entscheidungsfindung dienen werden.

Wenn ihr Fragen, Wünsche, Anregungen oder Kritik habt, dann kontaktiert uns gerne.

Und nun wünschen wir euch viel Spaß!

Eure Gaming Wolves

Nina & Tim

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