Unmatched – Rotkäppchen VS Beowulf
„Unmatched – Rotkäppchen VS Beowul“, von IELLO, ist ein kartenbasierendes Duell-Spiel für 2 Personen von Rob Daviau.
Ein Blick in die Spieleschachtel
Bis auf einen kleinen Faktor ist das Material ist sensationell. Hauptaugenmerkt gilt natürlich den beiden Miniaturen, die super aussehen und unheimlich detailliert sind. Dazu kommen noch 63 Karten in sehr guter Qualität, die beiden Sidekick-Plättchen, der kleine Spielplan und ein wenig Pappmaterial.
Nicht ganz zufrieden bin ich mit den 4 Lebensrädern, weil diese einfach nicht richtig zusammengehen bzw. zu locker sind. Es passiert leicht, dass diese sich verstellen. Hier muss man wirklich aufpassen.
Ein Sonderlob noch für das sensationelle Insert. Hier hat alles seinen Platz und das Material ist perfekt sortiert.
Die Anleitung ist erstklassig und alle Fragen werden beantwortet. Auch Neueinsteiger werden die Regeln in 10 Minuten draufhaben.
Das Spielsystem
Das Spielsystem ist super einfach, die Regeln in 5 Minuten erklärt und der Aufbau benötigt ebenfalls keine 3 Minuten. Der Kampf kann also zügig starten.
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler sein Material. Neben dem eigentlichen Helden sowie dem zugehörigen Sidekick sind dies die individuellen Karten, die Lebensräder und im Falle von Beowulf noch die Wut-Plättchen.
Bevor wir zu den Aktionen kommen, möchte ich kleinere Begrifflichkeiten und Symbole erklären, die ihr für das Kartenverständnis braucht. Werfen wir dazu als erstes einen kurzen Blick auf die Karten.
Mit Angriff (gezackter Stern), Verteidigung (Schild), Planung (Blitz) und vielseitig (halb gezackter Stern und halb Schild), gibt es vier unterschiedliche Kartentypen. Karten mit Blitz-Symbol, dürft ihr nur in der Aktion Planung verwenden. Karten mit einem Vielseitigkeits-Symbol dürft ihr für den Angriff oder die Verteidigung verwenden. Wichtig ist es immer darauf zu achten, welcher eurer Kämpfer die Karte verwenden darf. Diesen Punkt kann man im Kampfgetümmel leicht vergessen.
Werfen wir nun einen kurzen Blick auf das Spielbrett und klären, was benachbart und was Zone bedeutet. Als benachbart gelten Felder dann, wenn diese mit einer Linie verbunden sind. Felder, mit gleichem Farbmuster, gehören zu einer Zone. Durch Nahkampf kann man Gegner bekämpfen, die auf einem benachbarten Feld stehen, wohingegen man im Fernkampf benachbarte Gegner bekämpfen kann und auch Gegner, die sich in der gleichen Zone befinden.
Der aktive Spieler muss 2 Aktionen durchführen. Dies können unterschiedliche aber auch gleiche Aktionen sein. Schauen wir uns die 3 unterschiedlichen Aktionen kurz gemeinsam an.
Bei der Aktion „Manöver“ müsst ihr zunächst eine Handkarte nachziehen. Generell gilt im Spiel ein Handkartenlimit von 7. Während eures Zugs, dürft ihr aber mehr Karten auf der Hand haben. Anschließend könnt ihr eure Kämpfer bewegen. Die zur Verfügung stehenden Bewegungspunkte stehen auf der Charakterkarte. Hierbei gilt, dass ihr Felder mit eigenen Kämpfern durchschreiten dürft, Felder auf denen gegnerische Kämpfer stehen aber nicht. Niemals dürfen 2 Kämpfer auf einem Feld stehen. Zusätzliche Bewegungspunkte kann man generieren, indem man eine seiner Handkarten abwirft. Der Boost-Wert der Karte (Zahl im rechten, unteren Drittel jeder Karte) gibt dann die zusätzlichen Bewegungspunkte an.
Die zweite Aktionsmöglichkeit ist die „Planung“. Ihr spielt dazu eine Planungskarte von der Hand offen aus, führt den entsprechenden Effekt aus und legt die Karte dann auf den Abwurfstapel.
Mit der Aktion „Angreifen“ kommen wir nun zum Herzstück des Spiels. Zunächst einmal legt ihr das Ziel fest. Anschließend muss der Angreifer dann eine Karte verdeckt ausspielen. Der Verteidiger darf dann entscheiden, ob er eine Verteidigungskarte spielen möchte oder eben den Schaden hinnimmt. Wie bei der Kartenbeschreibung erklärt kann sowohl für Angriff als auch Verteidigung eine Vielseitigkeitskarte genutzt werden. Anschließend werden die Karten umgedreht. Die Effekte werden entsprechend der Kartenbeschreibung ausgeführt. Im Anschluss daran wird das Kampfergebnis ausgewertet. Der Angreifer fügt Schaden in Höhe des Angriffswerts seiner Karte abzüglich des Verteidigungswerts zu. Die ausgespielten Karten kommen anschließend auf den Ablagestapel.
Sobald einer der Hauptkämpfer besiegt wurde, endet das Spiel. Wird ein Sidekick besiegt, so wird dessen Plättchen einfach vom Spielbrett genommen.
Die Besonderheiten dieser Box
Beide Kämpfer weisen Besonderheiten auf.
So wird die oberste Karte von Rotkäppchens Abwurfstapel als Korb bezeichnet. Jede der Karten enthält mit Messer, Pelz, Kräuter oder Joker eines von 4 Symbolen. Zahlreiche der Karten bedingen für die Anwendung des Effekts einen bestimmten Korb-Gegenstand. Ist dieser Gegenstand nicht im Korb, kann der Effekt nicht angewendet werden.
Beowulf hingegen besitzt 3 Plättchen, die seine Wut anzeigen. Wann immer er Schaden erleidet, erhält er ein Wut-Plättchen. Maximal kann er 3 Wut-Plättchen besitzen.-Die Wut kann für Karteneffekte dann ausgegeben werden.
Des Weiteren gibt es in dieser Box noch 3 Tür-Plättchen. Wenn eine Tür geschlossen ist, ist ein Angriff nicht möglich, da die Felder nun nicht mehr als benachbart gelten und auch Zonen werden dadurch geteilt. Das Öffnen und Schließen ist nur bei der Aktion „Manöver“ möglich. Hierbei ist das Schließen kostenlos, wohingegen das Öffnen einer Tür einen Bewegungspunkt kostet.
Mir persönlich fällt das Spielen von Beowulf ein wenig leichter, da man bei Rotkäppchen wirklich immer den Korb in all seine Planungen einbeziehen muss. Das Spiel an sich macht aber mit beiden Charakteren gleich viel Spaß.
Im Zuge meiner Partien ist mir nicht aufgefallen, dass einer der beiden Charaktere stärker als der andere ist. Rotkäppchen bietet maximal den kleinen Vorteil, dass der Sidekick über Fernkampf-Fähigkeit verfügt, die ihr unbedingt ausspielen solltet.
Fazit
Unmatched ist eine Reihe, die viele Spieler, gerade aufgrund der Mischung aus Tabletop- und Brettspiel, begeistert. Natürlich muss man Duell-Spiele mögen, um überhaupt an diesem Spiel Gefallen zu finden.
Innerhalb der Unmatched-Reihe treten immer bekannte Charaktere, zum Beispiel aus der Literatur, gegeneinander an. In dieser Box befinden sich die Charaktere Rotkäppchen und Beowulf. Wie üblich, könnt ihr natürlich mit diesen auch gegen andere Kämpfer spielen, da alles vollkommen kompatibel ist.
Unbestritten spielt Taktik auch eine wichtige Rolle. Gerade dann, wenn es um die Einbeziehung der Sidekicks geht. Dennoch muss man ehrlich sagen, dass das Glück einen sehr hohen Stellenwert im Spiel einnimmt.
Eine Partie dauert maximal knapp über 20 Minuten und kann somit immer zwischendurch eingestreut werden.
Insgesamt gefällt mir diese Box gut und diese Box ist eine klare Empfehlung für alle Tabletop-Spieler die mal ein kurzes Spielchen suchen. Doch auch wenn man noch gar keine Berührungspunkte mit diesem Genre hatte und es gerne mal testen möchte, kann man bedenkenlos zugreifen.
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